Erziehung

Erziehung in der Montessori-Pädagogik

Der/Die ErzieherIn unterstützt in einer Atmosphäre des Vertrauens den Weg des Kindes zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Wertschätzung und Achtung vor dem Kind sind dabei von zentraler Bedeutung.

Der/die ErzieherIn ist HelferIn sowie BegleiterIn und zeichnet sich durch das Vertrauen in die Selbstentfaltungskräfte des Kindes aus.

Während der Freiarbeit ist es wichtig, das Kind zu beobachten, um es gezielt anzuregen und bei der Auswahl seiner Arbeit zu beraten. Individuelle Fähigkeiten und die sensiblen Phasen des Kindes werden dabei in Betracht gezogen.

Der/die Pädagoge/in weist die Kinder so in den sachgemäßen Umgang mit den Materialien ein, dass das Interesse daran geweckt wird und das Kind selbstständig weiterarbeiten kann.

Gemeinsam mit den Kindern werden Regeln des sozialen Miteinanders aufgestellt, die es ihnen ermöglichen, sich zu integrieren und Verantwortung zu übernehmen.

Wie sieht Maria Montessori die Entwicklung des Kindes?

In jedem Kind steckt ein „persönlicher Bauplan”, nachdem sich seine Entwicklung vollzieht. Maria Montessori vergleicht ein Kind mit einer Blumenzwiebel. Alle Anlagen und Informationen sind in dieser Zwiebel enthalten.

Am Beispiel der Tulpe möchten wir dies verdeutlichen: Unsere Tulpe soll eine früh blühende, kurzstielige, gelbfarbene Tulpe, mit gefüllten und gezackten Blättern werden. Diese Anlagen können durch die äußeren Bedingungen nicht verändert werden. Entscheidend für das Wachsen unserer Tulpe ist jedoch, ob sie geeignete Erde mit der richtigen Menge an Nährstoffen, Wasser und genügend Licht erhält.

So kann sie kümmerlich aussehen oder bei ganz ungünstigen Bedingungen gar nicht zur Blüte kommen. Sie kann aber auch eine wunderschöne, lang blühende und prächtige Tulpe werden.

Zu viel Wasser oder Sonne sind ebenso schädlich wie zu wenig. Das ungeduldige Ziehen am Stiel erscheint hier völlig ungeeignet, um zu erreichen, dass die Tulpe das macht, was wir uns vorstellen. Dieses Beispiel zeigt uns, dass wir die Anlagen der Kinder nicht durch unser Zutun verändern können. So können wir aus einer Tulpe keine Rose machen. Maria Montessori sagt, dass alle Kinder von sich aus neugierig, wissbegierig und lernwillig sind. Unsere Aufgabe ist es, den Kindern hilfreich zur Seite zu stehen, Geduld zu haben und zu akzeptieren, „wann”, „wie” und in gewisser Hinsicht auch „was” jedes einzelne Kind lernen will.