Maria Montessori

„Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit.“

Das Leben Maria Montessoris

Maria Montessori wurde am 31. August 1870 in Chiaravalle bei Ascona in Italien geboren.

Im Jahre 1875 übersiedelten die Eltern mit ihrem einzigen Kind nach Rom. Dort besuchte sie zunächst die Grundschule und anschließend eine naturwissenschaftlich-technische Sekundarschule.

Sie begann ein naturwissenschaftliches Studium, beschloss dann jedoch als erste Frau in Italien, Medizin zu studieren. Ihr Studium schloss sie 1896 äußerst erfolgreich mit der Promotion ab. Alle Zeitungen berichteten damals begeistert über die erste Ärztin Italiens.

Berufliche Entwicklung

Nach einer Assistenz in der Chirurgie begann sie eine Tätigkeit an der psychiatrischen Klinik der Universität Rom und beschäftigte sich in dieser Zeit mit den medizinisch-heilpädagogischen Schriften von Itard und Séguin. 1898 wurde ihr Sohn Mario geboren. Ab 1899 war sie als Dozentin an einem Ausbildungsinstitut für Lehrer tätig.

Unter der Leitung von Maria Montessori eröffnete die nationale Liga zur Erziehung behinderter Kinder 1900 in Rom ein medizinisch-pädagogisches Institut zur Ausbildung von Lehrern für Behinderte. Dort entwickelte sie spezifische Methoden zur Erziehung und Unterrichtung behinderter Kinder. Die grundlegenden Erkenntnisse über das Lernen und die Entwicklung von Kindern, die Maria Montessori dort sammeln konnte, veranlassten sie, ein Studium der Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie anzuschließen.

Maria Montessori (1870 – 1952)

Lebensräume im Elendsviertel

Im Jahre 1907 übernahm Maria Montessori die Leitung einer Kindertagesstätte im römischen Elendsviertel San Lorenzo. Sie schuf dort Lebensräume, in denen sich Kinder wohl fühlen und zu eigenen Persönlichkeiten heranwachsen konnten.
Die von ihr entwickelten Lern-Materialien erprobte sie in diesem ersten Montessori-Kinderhaus „Casa dei Bambini” an gesunden und normal begabten Kindern.
Der pädagogische Erfolg mit den zunächst angsterfüllten und verschüchterten Kindern, die anfänglich kaum zum Sprechen zu bringen waren, sprach sich schnell herum. Besucher aus aller Welt kamen, um das „Wunder von San Lorenzo” zu sehen und zu studieren. Bald wurden weitere Kinderhäuser in Rom und Mailand errichtet. Später wurden weltweit ähnliche Einrichtungen gegründet. Ihre Erziehungs- und Bildungserfolge wurden durch Vorträge und Ausbildungskurse, die sie in ihrem langen und viel bewegten Leben in verschiedensten Ländern der Erde abhielt, weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt.

Frieden zwischen den Menschen

Maria Montessori starb am 6. Mai 1952, im Alter von 82 Jahren, in Noordwijk aan Zee in den Niederlanden. Auf ihrem Grabstein steht: „Ich bitte die lieben Kinder, die alles können, mit mir zusammen für den Aufbau des Friedens zwischen den Menschen und in der Welt zu arbeiten.” Bis zu ihrem Tod hat sich Maria Montessori für die Verbreitung der Montessori-Pädagogik in Theorie und Praxis eingesetzt.